Jens Klaus Wilde

Der Sängerdarsteller Jens Klaus Wilde wurde in Borna bei Leipzig geboren. Nach einer Schlosserlehre mit Abitur und zwei Semestern Studium der Staatswissenschaften entschloss er sich 1987, Gesang (bei Prof. Helga Forner und Prof. Christina Wartenberg), Musikgeschichte und Psychologie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig zu studieren. Seine Karriere hindurch setzte er seine Gesangsstudien bei Prof. Hans-Joachim Beyer (Leipzig) fort.

Bereits während des Studiums debütierte der Tenor in Halle/Saale als Erster Fremder in „Der Vetter aus Dingsda“ (Eduard Künneke). Dann sang er den Symon in „Der Bettelstudent“ (Carl Millöcker), den Tony in „West Side Story“ (Leonard Bernstein), Alfred und Eisenstein in „Die Fledermaus“ (Johann Strauß), den Steuermann in „Der fliegende Holländer“ (Richard Wagner), den Rodolfo in „La Bohème“ (Giacomo Puccini).

Nach dem Staatsexamen kam Jens Klaus Wilde 1993 in das Ensemble des Opernhauses Halle. Mit Beginn der Spielzeit 1999/2000 wechselte er als festes Ensemblemitglied an das Staatstheater Cottbus, wo er zuvor bereits als Zarewitsch in der gleichnamigen Operette von Franz Léhar zu erleben war.

Jens Klaus Wilde ist sowohl in der Operette als auch in der Oper zu Hause: Edwin in „Die Csárdásfürstin“ (Emmerich Kálmán), René in „Graf von Luxemburg“, Paganini in „Paganini“ sowie Prinz Sou-Chong in „Das Land des Lächelns" (Franz Lehár), Graf Tassilo in „Gräfin Mariza“ (Emmerich Kálmán), Adam und Stanislaus in „Der Vogelhändler“ (Carl Zeller), Tamino in „Die Zauberflöte“ (W. A. Mozart), Don Ottavio in „Don Giovanni“ (W. A. Mozart), Don Ramiro in „La Cenerentola“ (Giacomo Rossini), Pinkerton in „Madama Butterfly“ (Giacomo Puccini), Alfredo in „La Traviata“ (Giuseppe Verdi), Il Duca in „Rigoletto“ (Giuseppe Verdi), Tambourmajor in „Wozzeck“ (Alban Berg), José in „Carmen" (Georges Bizet), Edgardo in „Lucia di Lammermoor“ (Gaetano Donizetti).

Er sang auf der Cottbuser Bühne außerdem alle großen Tenorpartien des Opernrepertoires wie etwa Roméo in „Roméo et Juliette“ (Charles Gounod), Faust in „Faust“ (Charles Gounod), Cavaradossi in „Tosca“ (Giacomo Puccini), den Herzog von Mantua in „Rigoletto“ (Giuseppe Verdi), den Sänger in „Der Rosenkavalier“ (Richard Strauss), Don Alvaro in „La Forza del Destino“ (Giuseppe Verdi), Max in „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber), Rodolfo in „La Bohème“ (Giacomo Puccini), Manrico in „Il Trovatore“ (Giuseppe Verdi), Narraboth in „Salome" (Richard Strauss), Siegmund in „Die Walküre“ (Richard Wagner), Loge in „Das Rheingold“ (Richard Wagner), Hans in „Die verkaufte Braut“ (Bedřich Smetana), Lenski in „Eugen Onegin“ (Pjotr I. Tschaikowski), Riccardo in „Un Ballo in Maschera" (Giuseppe Verdi), Königssohn in „Die Königskinder" (Engelbert Humperdinck), Radamès in „Aida“ (Giuseppe Verdi), Prinz in „Rusalka" (Antonín Dvořák), Hoffmann in „Hoffmanns Erzählungen“ (Jacques Offenbach), Franz in „Die Rheinnixen" (Jaques Offenbach), Don Carlo in „Don Carlo“ (Giuseppe Verdi), Ritter Blaubart in „Ritter Blaubart" (Jacques Offenbach), Jim in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (Bert Brecht/Kurt Weill), Calaf in „Turandot“ (Giacomo Puccini) und Aegisth in „Elektra“ (Richard Strauss), Erik in „Der fliegende Holländer" (Richard Wagner) und Otello in „Otello" (Giuseppe Verdi).

In konzertanten Aufführungen sang er die Titelpartie in Donizettis „Roberto Devereux“ und den Faust in Berlioz′ Konzertoper „La damnation de Faust“. Im Sommer 2004 gab er als Gast sein Debüt als Pedro in „Tiefland“ (Eugen d′ Albert) bei der Opernakademie Bad Orb. Im Anhaltischen Theater Dessau war er als Zarewitsch im Mai 2007 zu sehen.

Der Tenor gastierte als Lied-, Konzert- und Opernsänger in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, unter anderem an der Wiener Kammeroper (als Lyonel in Friedrich von Flotows „Martha“) und der Staatsoper Berlin, wo er dreimal (1997, 1999 und 2004) den Tenorpart in Verdis „Messa da Requiem“ sang. 2001 gewann er den Ersten Preis beim internationalen Robert-Stolz-Wettbewerb in Hamburg.

Die Max Grünebaum-Stiftung Cottbus zeichnete Jens Klaus Wilde 2002 mit dem Max-Grünebaum-Preis für besondere künstlerische Leistungen am Staatstheater Cottbus aus.

Stand: April 2023